Zen und Bogenschießen – im tiefen Tal

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Es gibt ein kleines Dorf in einem tiefen Tal mit wenigen, aber wunderhübschen Häusern. Es gibt hier kein Netz, keine Kirche, aber eine Glocke, die mit verlässlicher Regelmäßigkeit zur Mittagszeit geläutet wird – von Frauenhand, wie mir gesagt wurde.
Häufiger als die Dorfglocke hört man den Gong im Naikan-Haus, der den Wechsel der Meditation ankündigt. Etwas lauter und vor allem weitaus beständiger als beide zusammen erklingen der Rasentrimmer von nebenan, die Säge im Sägewerk, Menschengeschrei und der Traktor vom benachbarten Hof. Nie würde man vermuten, dass ein so kleines Dorf so viel Lärm produzieren kann. Bin ich etwa überempfindlich geworden? Oder gar intolerant? Wegen der vielen Zecken, die ich inzwischen beim täglichen Kinhin im hohen Gras eingesammelt habe?

Ja, ich bin, und neuerdings steh ich dazu! So ist es an der Zeit, den Ort wieder zu verlassen. Vorbei am E-Werk von Bodingbach, das ich fast ins Herz geschlossen habe…E-Werk in Bodingbach

Trotzdem nehme ich viel mit von dort, abgesehen von noch ein paar Zecken auch wichtige Einsichten und Erkenntnisse im Bogenschießen.  Ein abschließender meditativer Blick auf den nahen Lunzersee bringt mich wieder zur Ruhe und zu einem versöhnlichen Rückblick auf etwas verstörende Tage.

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