Under construction

Weil ich begnadet bin, viele liebe Freundinnen und Freunde zu haben, die sich Sorgen um mich machen und immer wieder nach meinem Befinden fragen, ich einerseits niemand vor den Kopf stoßen möchte, es mich anderseits aber auch anstrengt, mit jedem einzeln zu kommunizieren, halte ich hier kurz die Ereignisse des Tages fest. Ein kleines Tagebuch für alle, die mich innerlich begleiten! Es ist schön, dass es euch gibt!!

28.11.2017

Eigentlich sollte ich heute nach Hause geschickt werden, obwohl ich nachts kaum schlafen kann, wegen massivem Druck im Magen und Sodbrennen. Eher zufällig wird – Gott sei Dank noch rechtzeitig entdeckt, dass der Magen zum Bersten gefüllt ist, und nix mehr weitergeht in den Dünndarm. Eine Magensonde bringt unglaubliche Erleichterung!

Auch wenn ich nun zum Fürchten ausschau: die erste Nacht seit langem, in der ich tief und fest durchschlafen konnte!

29.11.2017

Viele Untersuchungen, aber noch kein Lösungsvorschlag. Inzwischen bekomme ich Nahrung über die Venen, der Port funktioniert ja nun wieder.

30.11.2017

Josef Bodingbauer hat mich mit neuem Lesestoff versorgt! Ich bekam heute Eislutscher (Krankenhaus-Eigenproduktion) in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen! Eine wunderbare Abwechslung in der erzwungenen Fastenzeit. 

Am Abend konnte ich mir noch eine klare Suppe aushandeln und Tee. Natürlich Verschwendung, weil die Sonde ja alles gleich wieder nach außen befördert, aber ein Hochgenuss für meinen Geschmackssinn.

Morgen früh, werde ich um Kaffee bitten. 😉

01.12.2017

Mir war mir dann doch eher nach Tee am Morgen. Auch der nette Herr Seelsorger, mit dem ich schon hochinteressante Gespräche geführt habe, hat mir heute ein Buch geborgt. Nun habe ich zwei unterschiedliche Werke über „Gottesbilder“, und sehr viel philosophische Anregungen.

ENDLICH haben sich nun auch die Ärzte entschieden: am Montag wird mir ein Stent gesetzt, der die Magen-Darm-Engstelle wieder öffnen soll. Bis dahin gibt es halt weiterhin Mahlzeiten nur über die Venen. Ein Wochenende des Wartens steht bevor. Meine liebe Bettnachbarin durfte heute nach Hause, sie fehlt mir ein wenig. Man kommt sich schnell nahe hier.

Mutti hat mir einen Schutzengel mitgebracht und meine Schmutzwäsche mitgenommen. Langsam geht mir die Unterwäsche aus. Ich wohn ja inzwischen im Krankenhaus.

02.12.2017

Josefs Bücher sind wahre Schätze! Inhaltlich, aber auch optisch und haptisch der reinste Genuss.

Krätzl, Helmut, … und suchen dein Angesicht. Gottesbilder – Kirchenbilder hab ich  regelrecht verschlungen. Eine durchaus kirchenkritische Betrachtung und sehr versöhnliche, zeitgemäße Bibelinterpretation.

Gaisbauer, Hubert (ein Schulkollege von Josef), Tanz der Gedanken. Begegnungen von Glauben und Kunst, Poesie und Erinnerung: wunderbare kurzweilige Geschichten, die ich auch schon zur Hälfte durch hab….

Es wartet dann noch Tolstoj….

Was sonst? Von den Eislutschern hab ich mich ein wenig „überessen“, dafür gab es nachmittags Kaffee. 

03.12.2017 Erster Adventsonntag

Jeden Sonntag früh am Morgen eilen hier Ordensschwestern durch das Haus, um Kranken die Heilige Kommunion sozusagen ans Bett zu bringen. Eine sehr stimmungsvolle kleine Zeremonie, zu der ich mich auch angemeldet hatte. Als dann die Schwester in der Morgendämmerung mit Kerze und Hostienschale vor mir erscheint, wird uns beiden klar, dass ich ja nicht essen darf!! Kurze Ratlosigkeit. Die Schwester meint noch, dass sie mir einen kleinen „Partikel“ davon geben könnte, aber die Vorstellung, dass der „Leib Christi“ über die Magensonde wieder nach draußen befördert wird, ist doch fast schon blasphemisch. Ich bekomme als Kompromiss einen besonderen Segen von ihr.

Überraschender Besuch von Hanni und Manfred! Hanni hat ihre Krankenhausphobie überwunden, was ich ganz besonders zu schätzen weiß! Ich bekomme als weiteren Glücksbringer ein „Siebenholz“ aus Vorarlberg. Als ich mit den beiden ein wenig spazierengehen will, passiert mir ein Missgeschick: die Magensonde rutscht mir aus der Nase… Plötzlich frei!!

Es wird entschieden, dass ich die Nacht sondenfrei bleiben darf. Morgen wird dann eh der Eingriff vorgenommen – möge er gelingen! Ich würd so gerne Taras Vanillekipferl kosten, die mir Andi heute mitgebracht hat!

04.12.2017

Ich erwache aus der Narkose und: spür das Schläuchl in der Nase. Mein erster Gedanke: Sch….. es hat nicht geklappt! Doch es gibt Entwarnung. Alles planmäßig verlaufen. Magensonde muss aber noch eine Weile ertragen werden, bis die Funktion wieder passt. Gegen die Speiseröhrenentzündung gibt es Coca Cola zum Trinken.

Ich werde künftig einzelne Beitrage schreiben, sonst wird es unübersichtlich. Also schaut am besten gleich direkt auf die Website

Ein Gedanke zu „Under construction

  1. Monika Hacker

    Hallo Christa wir denken jeden Tag an dich und hoffen auf eine gute Wendung.
    Wir besuchen dich auch demnächst geben dir noch Bescheid,bis dahin alles gute
    Grüsse Monika und Sam

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