Frühlingsspaziergang

Endlich lässt sich der Frühling erahnen und lockt mich zu einem Frühlingsspaziergang in „meinen“ Wald, den Eichberg. Berg ist übertrieben, auch der Begriff Wald ist inzwischen grenzwertig. Wohnhäuser bedrängen ihn von allen Seiten, dort wo früher Felder waren ist nun weitgehend alles verbaut. Aber es gibt Plätze, die haben sich im Laufe der Jahrzehnte nicht verändert, und die besuche ich gerne. Wie zum Beispiel diesen Lüftungsschacht des ehemaligen Brauereilagers, das sich unter dem Wald (im „Berg“?) befindet. In meiner Kindheit ging ich hier oft mit meinem Vater spazieren und er erklärte mir die Wunder der Natur und des Lebens. Mein erster Philosophieunterricht in gewisser Weise…

Manchmal entglitten seine Belehrungen jedoch in phantasievolle Erzählungen, wie zum Beispiel bei diesem Lüftungsschacht. Hier unten wohne der Teufel, erzählte er mir. Nichts desto trotz – ich vertraute ihm einfach – warfen wir Steine hinunter und lauschten gespannt, ob wir den Aufprall hören könnten. Es dauerte eine ganze Weile, was darauf hindeutete, dass der Schacht sehr tief war, wie mir mein Vater erklärte. Er meinte, man könnte die Tiefe berechnen, wenn man die Zeit bis zum Aufprall messen würde. Das fand ich sehr spannend, auch wenn wir das nie wirklich in der Praxis erprobt haben.

Ich genieße diese Erinnerungen an diese Spaziergänge und sehe, dass bereits Leberblümchen, Buschwindröschen und Hänsel & Gretel (Lungenkraut, glaub ich) blühen! Es wird endlich grün! 

Ein Gedanke zu „Frühlingsspaziergang

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